13.03.2025

Batteriespeicher für zuhause: Lohnt sich das für Privathaushalte?

Die steigenden Energiekosten und der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz lassen immer mehr Hausbesitzer über einen Batteriespeicher für ihre Photovoltaikanlage nachdenken. Doch lohnt sich die Investition wirklich? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen.

1. Wie funktioniert ein Batteriespeicher?

Ein Batteriespeicher speichert den tagsüber produzierten Solarstrom und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint – etwa abends oder nachts. So kann der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms erhöht und der Zukauf von teurem Netzstrom reduziert werden.

2. Vorteile eines Batteriespeichers

  • Höherer Eigenverbrauch: Ohne Speicher wird ein Großteil des Solarstroms ins Netz eingespeist, mit Speicher kann er selbst genutzt werden.
  • Geringere Stromkosten: Weniger Netzstrombezug bedeutet geringere monatliche Kosten.
  • Unabhängigkeit: Ein Schritt in Richtung Autarkie vom Energieversorger.
  • Notstromversorgung: Einige Systeme können bei Stromausfällen als Notstromquelle dienen.
  • Nachhaltigkeit: Batteriespeicher unterstützen die Energiewende durch effiziente Nutzung erneuerbarer Energien.

3. Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Anschaffungskosten für einen Batteriespeicher liegen je nach Kapazität und Technologie zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Zusätzlich fallen Installations- und Wartungskosten an. Die Wirtschaftlichkeit hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Eigenverbrauchsquote: Je mehr des erzeugten Stroms selbst genutzt wird, desto schneller amortisiert sich die Investition.
  • Strompreissteigerungen: Steigende Strompreise können die Rentabilität erhöhen.
  • Lebensdauer und Zyklenfestigkeit: Moderne Lithium-Ionen-Speicher haben eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.
  • Förderprogramme: Staatliche Zuschüsse oder vergünstige Kredite können die Anschaffung attraktiver machen.

4. Welche Speichertechnologien gibt es?

  • Lithium-Ionen-Batterien: Hohe Effizienz, lange Lebensdauer, hohe Energiedichte.
  • Blei-Gel-Akkus: Günstiger, aber kürzere Lebensdauer und niedrigerer Wirkungsgrad.
  • Salzwasserbatterien: Umweltfreundlich und langlebig, jedoch derzeit noch wenig verbreitet.

5. Für wen lohnt sich ein Batteriespeicher?

Ein Batteriespeicher ist besonders sinnvoll für Haushalte mit:

  • einer großen Photovoltaikanlage,
  • hohem Eigenverbrauch,
  • steigenden Stromkosten und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit,
  • der Möglichkeit, Fördermittel zu nutzen.

Kurz zusammengefasst:

Batteriespeicher können die Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen und langfristig Kosten sparen. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch stark von individuellen Faktoren wie Eigenverbrauch, Strompreisentwicklung und Speichertechnologie ab. Eine sorgfältige Berechnung der Amortisationszeit ist vor der Anschaffung ratsam.

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