06.03.2025

Digitale Ortsnetzstationen – Das neue Rückgrat der Energiewende

Digitale Ortsnetzstationen sind der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende – sie machen aus unserem Stromnetz ein intelligentes, adaptives System, das den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Die Energiewende verändert unser Stromnetz grundlegend. Während früher wenige zentrale Kraftwerke den Energiebedarf deckten, speisen heute Millionen dezentraler Anlagen erneuerbare Energie in die Netze ein. Dies führt zu einer völlig neuen Herausforderung: Die Verteilnetze müssen nicht nur Strom verteilen, sondern auch Energie einsammeln. Hinzu kommt die Elektrifizierung von Wärme, Mobilität und Industrie, die das Netz weiter belastet. Um diese neue Komplexität zu meistern, sind digitale Ortsnetzstationen der Schlüssel.

Die Rolle digitaler Ortsnetzstationen

Digitale Ortsnetzstationen stehen am Übergang von Mittel- zu Niederspannungsnetzen und übernehmen eine zentrale Funktion: Sie messen, überwachen und steuern das Stromnetz in Echtzeit. Die Energieflussrichtung ändert sich durch die Einspeisung erneuerbarer Energien – aus einem unidirektionalen Netz wird ein bidirektionales. Gleichzeitig schwankt die Erzeugung durch Wind und Sonne. Digitale Ortsnetzstationen sorgen für Stabilität, indem sie Daten aus dem Netz sammeln, analysieren und die Energieflüsse optimal steuern.

Moderne Sensorik ermöglicht es, nicht nur elektrische Größen wie Spannung und Strom zu erfassen, sondern auch Temperatur, Feuchtigkeit und Wetterdaten zu berücksichtigen. So können Lastzustände erkannt, Engpässe frühzeitig vermieden und sogar wetterbedingte Schwankungen prognostiziert werden. Die Daten werden per Kommunikationstechnik in zentrale Systeme übertragen, sodass Netzbetreiber schnell und effizient eingreifen können – etwa durch eine Fernsteuerung von Schaltern oder eine intelligente Lastverteilung.

Ein weiteres wichtiges Element ist der Schutz der Kommunikationsinfrastruktur. Antennen müssen Vandalismus sicher montiert werden, und die Datenübertragung erfolgt über speziell gesicherte Kanäle. So bleibt das Netz nicht nur stabil, sondern auch sicher vor Manipulation oder Cyberangriffen.

Kurz zusammengefasst:

  • Die Energiewende bringt eine dezentrale Stromerzeugung und bidirektionale Energieflüsse mit sich.
  • Digitale Ortsnetzstationen übernehmen die Messung, Analyse und Steuerung der Energieflüsse.
  • Sie verbessern Netzstabilität durch die Erfassung von Lastzuständen und Umweltparametern.
  • Kommunikationstechnologie ermöglicht eine zentrale Überwachung und Steuerung.
  • Der Schutz der Daten- und Kommunikationsinfrastruktur ist essenziell für eine sichere Netzführung.
Artikel teilen

Themenbezogene Beiträge

Energiewirtschaftsgesetz 2026: Warum PV- und Speicheranlagen jetzt mehr können als nur Eigenverbrauch

Energy Sharing: Solarstrom aus einer PV-Anlage wird gemeinschaftlich genutzt – Batteriespeicher sorgen für Flexibilität und Versorgungssicherheit. …

Orientierung im Technik-Dschungel

Die Praxisleitfäden F1–F5, B1–B5 und die elektro-rüdi-kompakt-minis M1 & M2 Energie, Strom, Elektromobilität, Haustechnik – wer sich heute mit diesen Themen beschäftigt, merkt schnell:Informationen sind …