Seit Januar 2025 gilt in Deutschland eine kleine Revolution im Strommarkt: Nach § 41a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) müssen alle Stromversorger – sofern technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar – dynamische Stromtarife anbieten. Diese Pflicht richtet sich insbesondere an Kundinnen und Kunden mit einem intelligenten Messsystem (Smart MeterSmart MeterDefinition: Ein Smart Meter ist ein intelligenter Stromzähler mit Kommunikationsschnittstelle.Er ermöglicht die präzise Erfassung und Übermittlung von Energieverbrauch in Echtzeit. In Kombination mit einem Smart-Meter-Gateway bildet er die Basis für das intelligente Stromnetz („Smart Grid“) und flexible Tarife – eine...mehr) (Quelle: § 41a EnWG )
Klingt trocken, hat aber mächtig Potenzial – besonders für die wachsende Zahl an E-Autofahrerinnen und -fahrern.
Elektroautos boomen wieder
Nach einer kleinen Flaute ist der Markt 2025 zurück auf der Überholspur: über ein Drittel mehr Neuzulassungen machen Deutschland sogar zum europäischen Spitzenreiter. Das bedeutet: immer mehr Menschen fahren elektrisch – und brauchen clevere Lösungen fürs Laden.
Strom laden, wenn er am günstigsten ist
Das Prinzip der dynamischen Tarife ist einfach: Der Preis für Strom schwankt stündlich, je nachdem, wie viel Wind- oder Sonnenenergie gerade verfügbar ist. Wer sein Auto zu günstigen Zeiten lädt, spart bares Geld – manchmal sogar mehr, als man denkt.
Ein Beispiel: Im Mai 2025 sind die Preise bei einigen Anbietern wie Tibber zeitweise ins Negative gerutscht. Wer da am Stecker hing, bekam nicht nur kostenlosen Strom, sondern sogar eine Gutschrift fürs Laden.
Intelligente Ladeboxen im Trend
Damit das Ganze bequem funktioniert, braucht es Ladeinfrastruktur, die automatisch erkennt, wann Strom gerade günstig ist. Hersteller wie Ohme bringen dafür smarte Wallboxen nach Deutschland, die schon in Großbritannien erprobt sind.
- In der App einfach das Fahrzeug auswählen
- Ladeziel und Uhrzeit angeben (z. B. „80 % bis 6:30 Uhr“)
- Fertig – die Box lädt automatisch im günstigsten Zeitfenster.
Auch Solarstrom vom eigenen Dach lässt sich clever integrieren: Überschüsse aus der PhotovoltaikanlagePhotovoltaikanlageDefinition: Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
Erläuterung: Sie besteht aus Solarmodulen, Wechselrichter, Verkabelung und – optional – einem Speicher. PV-Anlagen ermöglichen Eigenstromversorgung, Einspeisung ins Netz und steigern die Energieunabhängigkeit von Gebäuden.mehr laden direkt ins Auto, wahlweise kombiniert mit Netzstrom.
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