Ein leiser Wandel auf dem Stromdach.
Stellen Sie sich vor, Ihr Nachbar klingelt nicht mehr, um sich Zucker zu leihen –
sondern fragt:
„Sagen Sie mal, kann ich heute ein bisschen von Ihrem Solarstrom mitnutzen?“
Was vor wenigen Jahren noch nach Science-Fiction oder komplizierten Sonderlösungen klang, bekommt mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ab 2026 ganz offiziell Rückenwind.
Strom teilen – Energy Sharing – wird Realität.
Und damit verändert sich die Rolle von Photovoltaik- und Speicheranlagen grundlegend.
Was ist neu im EnWG ab 2026? – einfach erklärt
Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) regelt die Spielregeln unseres Strommarkts.
Es legt fest, wer Strom erzeugen, verteilen, nutzen und abrechnen darf.
Die wichtigsten Neuerungen in der Kurzfassung:
- Ab 2026 wird Energy Sharing gesetzlich verankert
- Strom aus PV-Anlagen darf gemeinschaftlich genutzt werden
- Besonders relevant wird das Zusammenspiel mit Batteriespeichern
Der Perspektivwechsel ist deutlich:
→Nicht mehr nur: Ich produziere – ich verbrauche
→Sondern: Wir produzieren – wir nutzen gemeinsam
Energy Sharing – was heißt das konkret?
Ganz praktisch gedacht bedeutet Energy Sharing:
- mehrere Haushalte oder Gebäude
- eine oder mehrere PV-Anlagen
- optional ein gemeinsamer Batteriespeicher
- lokal erzeugter Strom wird vor Ort verteilt, statt vollständig ins öffentliche Netz eingespeist
Ein Bild aus dem Alltag
Man kann sich das vorstellen wie einen großen Kochtopf in der Küche:
- die PV-AnlagePV-AnlageDefinition: Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
Erläuterung: Sie besteht aus Solarmodulen, Wechselrichter, Verkabelung und – optional – einem Speicher. PV-Anlagen ermöglichen Eigenstromversorgung, Einspeisung ins Netz und steigern die Energieunabhängigkeit von Gebäuden.mehr ist der Kochtopf - der Speicher der Thermobehälter
- und alle im Haus dürfen sich bedienenBedienenDefinition: Gezieltes Betätigen elektrischer Betriebsmittel durch hierfür autorisierte Personen.Erläuterung: Das Bedienen umfasst das Ein- und Ausschalten, Regeln und Überwachen elektrischer Anlagen. Die Handlung darf nur durch unterwiesene Personen erfolgen, besonders in Bereichen mit erhöhter Gefährdung....mehr, wenn Energie da ist
Der Strom bleibt dort, wo er gebraucht wird – nah, effizient und nachvollziehbar.
Warum Batteriespeicher jetzt wichtiger denn je sind
Mit dem EnWG 2026 rücken Speicher endgültig ins Zentrum moderner Energiekonzepte:
- sie puffern Solarstrom für später
- sie machen Energy Sharing erst wirklich praktikabel
- sie werden gesetzlich als Schlüsselkomponente der Energiewende eingeordnet
Kurz gesagt:
Batteriespeicher entwickeln sich vom Zubehör zum Herzstück
moderner PV- und Quartierslösungen.
Was bedeutet das für Hausbesitzer, Betriebe und Quartiere?
Die Neuerungen sind kein abstraktes Gesetzesthema, sondern haben konkrete Auswirkungen:
- höherer Eigenverbrauch – auch über mehrere Nutzer hinweg
- geringere Abhängigkeit vom Strommarkt
- neue, rechtssichere Modelle für Mehrfamilienhäuser und Gewerbe
- bessere Planungssicherheit durch klare gesetzliche Leitplanken
Gerade für Quartierslösungen und gemeinschaftliche Projekte eröffnet das EnWG 2026 neue Handlungsspielräume.
Ausblick: Ein Startsignal, kein Detailgesetz
Das Energiewirtschaftsgesetz 2026 ist kein kleines Nachjustieren.
Es ist ein Startsignal für neue Denkweisen rund um Photovoltaik, Speicher und gemeinschaftliche Energieversorgung.
Wer heute über PV-Anlagen nachdenkt, plant nicht mehr nur für ein einzelnes Dach –
sondern zunehmend für Nachbarschaften, Gebäudegruppen und Quartiere.

elektro-rüdi meint
Wenn DU heute über Photovoltaik und Speicher nachdenkst, solltest DU Energy Sharing unbedingt mitdenken.
Das neue Energiewirtschaftsgesetz macht aus einzelnen Anlagen echte Gemeinschaftslösungen – technisch, wirtschaftlich und rechtlich.
Wer jetzt plant, plant nicht nur effizienter, sondern auch zukunftssicher.