14.03.2025

Fehler vermeiden bei der Hausinstallation – Typische Planungsfehler und wie man sie umgeht

Eine gut geplante Elektroinstallation ist das Rückgrat eines sicheren und komfortablen Zuhauses. Doch gerade in der Planungsphase passieren häufig Fehler, die später teuer oder sogar gefährlich werden können. Wer frühzeitig darauf achtet, kann Probleme vermeiden und für eine zukunftssichere Installation sorgen.

1. Fehlende Zukunftsplanung

🔹 Problem: Oft wird nur der aktuelle Bedarf berücksichtigt, aber nicht die zukünftige Nutzung. Smarte Technologien, E-Mobilität oder neue Geräte erfordern später zusätzliche Anschlüsse.
Lösung: Lieber ein paar Steckdosen mehr einplanen, Leerrohre verlegen und Stromkreise für zukünftige Erweiterungen reservieren.

2. Zu wenig Stromkreise und Steckdosen

🔹 Problem: Viele Neubauten haben zu wenige Steckdosen und zu wenige getrennte Stromkreise. Das führt zu Überlastungen und unpraktischen Mehrfachsteckdosen.
Lösung: Pro Raum mindestens eine Steckdose mehr als ursprünglich geplant setzen und für leistungsstarke Verbraucher (Küche, Waschküche, Werkstatt) separate Stromkreise einrichten.

3. Schlechte Lichtplanung

🔹 Problem: Licht wird oft nur auf einzelne Deckenleuchten reduziert, was dunkle Ecken oder ungleichmäßige Beleuchtung verursacht.
Lösung: Kombination aus Decken-, Wand- und indirekter Beleuchtung einplanen. Separate Schaltungen für verschiedene Lichtquellen ermöglichen mehr Flexibilität.

4. Fehlende Absicherung und Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs)  

🔹 Problem: Nicht alle nach DIN VDE 0100 notwendigen Stromkreise (bitte DIN VDE 0100, Gruppe 700 beachten) sind mit einem Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs) abgesichert – ein Sicherheitsrisiko!
Lösung: Eine optimale Ausgestaltung mit Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD), mindestens zwei FI-Schutzschalter für die gesamte Installation einplanen (einer für den Wohnbereich, einer für Keller/Garage). Das schützt vor Stromschlägen und reduziert Ausfälle im ganzen Haus.

5. Netzwerktechnik unterschätzen

🔹 Problem: In Zeiten von Homeoffice und Smart Home reichen WLAN und ein paar Steckdosen nicht mehr aus.
Lösung: LAN-Verkabelung in wichtigen Räumen (Arbeitszimmer, Wohnzimmer, Kinderzimmer) vorsehen, um eine stabile Internetverbindung zu gewährleisten.

6. Neue Techniken, wie Ladestation für Elektroautos und PV-Anlagen berücksichtigen

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Kurz zusammengefasst:

Elektroinstallation immer mit Blick auf die Zukunft planen.
• Mehr Steckdosen und Stromkreise einplanen, um spätere Probleme zu vermeiden.
• Lichtplanung durchdenken: Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung.
• Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs) und moderne Absicherung sind unverzichtbar für die Sicherheit.
• Netzwerkverkabelung nicht vergessen – WLAN allein reicht oft nicht aus.

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