Frühjahr 2025: Wo stehen wir beim Ausbau der Energiewende?

Weniger neue PV-Anlagen und Speicher, stabile Nachfrage bei Wärmepumpen – und ein Rückgang beim privaten Laden. Die Frühjahrskonjunkturumfrage des ZVEH zeigt: Der Schwung beim Ausbau der Energietechnik lässt nach – vor allem bei Photovoltaik und Ladeinfrastruktur.

PV-Installationen brechen deutlich ein

Die Zahl der von Elektrohandwerksbetrieben installierten PV-Anlagen ist 2024 stark gesunken: von 550.000 auf 400.000 Anlagen. Besonders betroffen sind Dach- und Fassadenanlagen. Auch die installierte Leistung nahm deutlich ab.

Der Anteil der PV am Umsatz der E-Handwerke ging entsprechend zurück – auf nur noch 5,0 %. Ursache ist laut ZVEH nicht mangelndes Interesse, sondern politische Unsicherheit und eine ausgebremste Energiewende.

ZVEH: „Die neue Regierung muss klare Rahmenbedingungen setzen und Investitionen wieder attraktiv machen.“

Auch weniger Speicher installiert

Mit dem Rückgang bei PV-Anlagen ging auch die Zahl der installierten Batteriespeicher zurück – von 350.000 auf 260.000 Stück. Der Umsatzanteil der Speichertechnik schrumpfte von 2,1 auf 1,8 %.

Leichtes Plus bei Wärmepumpen

Trotz Verunsicherung durch das Gebäudeenergiegesetz stieg die Zahl der installierten Wärmepumpen leicht auf 160.000. Besonders Luft-Wasser-Systeme wurden häufiger eingebaut.

Der Anteil der Elektrohandwerksbetriebe, die Wärmepumpen installieren, stieg auf 44 %. Auch der Umsatzanteil in diesem Segment ist leicht gestiegen.

Ladeinfrastruktur: Schwund bei Privaten, Zuwachs im öffentlichen Bereich

Die Zahl der installierten Ladepunkte sank – besonders im Privatbereich. Während einfache 11-kW-Wallboxen rückläufig sind, nahm die Zahl leistungsstärkerer Ladepunkte (ab 22 kW) leicht zu – insbesondere im öffentlichen und halböffentlichen Raum.

Der Umsatzanteil der Ladeinfrastruktur im E-Handwerk fiel auf 3,5 %.

Kurz zusammengefasst:

Der Ausbau klimafreundlicher Technologien stockt. Besonders der Rückgang bei PV und Ladeinfrastruktur ist ein Warnsignal. Gleichzeitig zeigt der Wärmepumpenbereich, dass klare politische Signale wirken können. Für Elektrofachkräfte bedeutet das: Flexibilität, Weiterbildung und technisches Know-how bleiben entscheidend.

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