Jan Kupfer-Geschichte 2: Malte und der Baustromverteiler

Auf der Baustelle herrschte ordentlich Betrieb. Bagger schoben Erde, Maurer setzten Steine, es roch nach frischem Beton. Mittendrin Jan Kupfer und sein Azubi Malte, die gerade die neue Unterverteilung montierten.

Da kam Bauherr Schuster mit breitem Grinsen auf sie zu. In den Händen hielt er stolz einen Karton.

„Herr Kupfer, ich hab mir da mal selbst geholfen! Hab im Internet einen Baustromverteiler geschossen. Sonderangebot! 149 Euro, Versand inklusive. Da spart man doch, oder?“

Er stellte das Gerät auf den Rohbauboden. Schon beim ersten Blick runzelte Jan die Stirn:

  • wackelige Steckdosen,
  • keine FI-Schutzschalter,
  • merkwürdig dünne Kabel,
  • und das Gehäuse wirkte, als hätte es schon beim Transport erste Risse bekommen.

Azubi Malte flüsterte trocken: „Sieht aus wie aus ’nem Überraschungsei…“

Jan holte tief Luft. „Herr Schuster, ich verstehe ja den Ansatz: sparen, organisieren, vorankommen. Aber Baustromverteiler sind keine Bastelware. Hier geht es um Ihre Sicherheit – und die Ihrer Handwerker. So ein Verteiler muss geprüft, normgerecht und absolut zuverlässig sein. Sonst wird aus der Baustelle schnell ein Unfallort.“

Der Bauherr winkte ab. „Ach, der Händler hat gesagt, das reicht locker für den Rohbau. Ist doch nur vorübergehend.“

„Eben dort passieren die meisten schweren Unfälle“, erwiderte Jan ruhig, aber bestimmt. „Feuchtigkeit, Staub, mechanische Belastungen – all das fordert die Baustromversorgung extrem. Ohne Schutz durch Fehlerstrom-Schalter und korrekte Absicherung riskieren Sie elektrische Schläge, Brände und am Ende sogar Menschenleben. Mal ganz abgesehen von der Versicherung, die Ihnen bei solchen Geräten sofort jede Zahlung verweigern würde.“

Schuster wurde plötzlich blass.
„Also doch nicht so schlau gewesen…?“

„Nennen wir es: ein wertvoller Lernmoment“, sagte Jan mit einem Schmunzeln.

Der Bauherr seufzte und schob den Karton mit dem Billig-Verteiler zur Seite.
„Na gut. Dann eben lieber richtig als billig. Machen Sie das bitte mit einem professionellen Baustromkasten, Herr Kupfer.“

Jan nickte zufrieden: „Genau so machen wir das. Und Sie schlafen nachts ruhiger.“

Gut zu wissen (elektro-ruedi-Tipp):
Baustrom ist kein Do-it-yourself-Abenteuer: Nur geprüfte, normgerechte Baustromverteiler sorgen für Sicherheit. Billig gekauft heißt oft: teuer gebrannt.

Kurz zusammengefasst:

bei Ja Kupfer -Geschichten immer den gleichen Text zu verwenden + evtl. Bild von H. Gorny

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